Gast
| Thema: Have to talk to you, Sweetie Do Mai 15, 2014 4:18 am | |
| Chaya Blackwell & Aurora Rosier Anfang - Mitte Oktober im Slytherinschlafsaal gegen Abend Nachdenklich blickte Chaya an das Baldachin ihres Bettes, runzelte leicht die Stirn. Ihr bester Freund Joshua hatte sich schon so lange von der Clique fern gehalten und verdammt, sie vermisste ihn. Sie vermisste es, ihn zu ärgern und ihn aufzumuntern. Die Slytherin wusste sehr wohl, dass irgendwas los war und sie dachte sich ihren Teil. Es musste irgendetwas mit Aurora sein. Das vermutete sie zumindest. Etwas anderes könnte es eigentlich nicht sein. Warum sonst sollte er sich von der Gruppe fernhalten? Wegen Chaya? Hmm...unwahrscheinlich. Oder doch nicht? Mit einem leisen Seufzen erschauderte sie vor Kälte. Müde drehte Chaya sich auf die Seite, rollte sich zusammen und blickte zur Badezimmertür. Sie wartete darauf, dass ihre beste Freundin Aurora endlich mal aus dem Bad kam. Sie selbst hatte nicht lange gebraucht. Zähne putzen, Mundspülung, Katzenwäsche durchführen und anschließend Schlafklamotten anziehen. »Nun beeil dich...sonst schlaf ich noch ein.« rief die 16-jährige nur müde und gähnte zur Bestätigung einmal laut auf. Sie streckte sich, mummelte sich ein und wartete. Währenddessen dachte sie noch ein bisschen über ihren Kumpel nach. »Weißt du eigentlich, wieso Joshua nicht mehr bei uns rumhängt?« fragte Chaya schließlich leise und setzte sich auf, um nicht einzuschlafen. »Ich meine, seit ein paar Monaten meidet er uns, spricht kein Wort mit uns und scheint immer wie vom Erdboden verschluckt, wenn man ihn dann sucht. Ich vermisse ihn. Er fehlt einfach als Teil unserer Gruppe.« bemerkte die Slytherin und rieb sich die Augen. Mit der sonst immer fröhlichen Chaya konnte man auch sehr ernst reden und nicht immer nur Spaß machen. Besonders wenn es um ihre Freunde ging. Sie machte sich wirklich ernsthafte Sorgen um Joshua und das war auch verständlich. Immerhin war dieser ihr bester Freund. |
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Gast
| Thema: Re: Have to talk to you, Sweetie Di Jun 03, 2014 2:56 am | |
| Vom Prinzip her war die Sache ja gar nicht so schwer. Sich vor ihn stellen, sagen sie müsse mit ihm reden und dann mit ihm reden. Also wirklich einfach, der Haken an der Sache war nur, dass Aurora keineswegs die Art Dame war, die sich vor einen Kerl stellte und ihm sagte, sie wolle über irgendwelche Gefühlsduseleien reden, eher genau das Gegenteil: Man stellte sich vor sie, sagte, man wolle über Gefühle sprechen und was tat sie dann? Sie wand sich auf dem Absatz um und machte sich vom Acker. So sah es nämlich aus. Nicht nur in dieser Situation, eigentlich jedes Mal. Außerdem – wenn sie so darüber nachdachte… welche Gefühle bitte? Natürlich, sie, Aurora Evelyn Rosier, hatte Gefühle. Allerdings dann doch eher diese, die es sich lohnte, zu haben. Stolz, Zeitweilens sogar Arroganz; aber an dieser Stelle war dann ihr Repertoire auch schon erschöpft. Nicht, dass sie es groß darauf anlegte, mehr zu fühlen, beziehungsweise mehr Gefühle zuzulassen. Immerhin war sie eine Rosier und auch genauso erzogen worden. Sie tat so, als gäbe wäre ihr kleines Herzchen zu Stein geworden, von eis überzogen und durch beinahe gar nichts zu erweichen. Für was konnte sie sich bitte erwärmen? Babys? Nein, die waren ihr bei weitem zu laut, unordentlich und zu wenig kalkulierbar. Welpen? Auch nicht wirklich ihre Gegend, mit Hunden konnte Aurora nun wirklich nichts anfangen. Sie stanken, waren laut, tollpatschig und völlig unselbstständig. Da verstand es sich von selbst, dass das kleine Prinzesschen einen riesigen Bogen um solche Monster machte. Eigentlich machte sie um alles, was lebte, soweit es ging, einen Bogen - das hieß jetzt aber nicht, dass sie nur so allein vor sich hin vegetierte, nein. Ja, sie war allein, aber keineswegs einsam, dafür war sie zu sehr auf ihr perfektes Auftreten bedacht. Und die einzigen Menschen, bei denen sie sich nicht konzentrieren musste, jeden Fehltritt oder auch nur eine falsch liegende Haarsträhne oder eine unbedachtes Wort zu vermeiden, waren ihre Freunde – und mit einem von ihnen… das konnte so nun beim besten Willen nicht weiter gehen. Es strapazierte eindeutig ihre zarten Nerven. Nein, es war gar nicht angenehm, immer flüchten zu müssen, sobald er den Raum betrat. Meistens hielt sie es wenige Minuten aus und entschuldigte sich dann tadellos mit einer meist doch sehr realitätsnahen Ausrede und verschwand. Aber gut ging es ihr damit nur wirklich nicht. Und was machte eine Aurora Rosier, wenn es ihr mies ging? Das sollte allgemeinhin – oder wenigstens unter ihren Freunden – bekannt sein. Klar, wenn sie kann, und richtig schlechte Laune hat, schikaniert sie einen kleinen Hufflepuff, die waren schon immer die willigsten Opfer. Und falls diese Option – die nun wirklich nicht die alltägliche war – ausfiel, legte sie eine Schönheitskur ein. Auf dieses prinzesschenhafte Auftreten musste man schließlich lange hinarbeiten. Sie duschte dann mindestens eine halbe Stunde so heiß es nur irgend ging und anschließend wurde in das Haar ewig lang eine Kur einmassiert und auf der Haut der Inhalt mehrerer Tiegel, Töpfchen und Tuben verteilt. Und da sie das immer so machte, war der heutige Tag keinerlei Ausnahme, was ihre liebe Chaya fast auf die Palme brachte. Nun, vielleicht nicht wirklich, denn es dauerte schon ewig, bis ihre beste Freundin einmal wirklich die Nerven verlor, aber immerhin quengelte sie jetzt, dass Rory sich doch bitte endlich beeilen sollte, sie sei müde. Gesagt, getan also schnappte sich Aurora die übrigen Pflegeprodukte und verlegte ihren persönlichen Schönheitssalon gekonnt auf ihr eigenes Bett. Mittlerweile in Shorts und Top ließ sie das Handtuch von ihren noch nassen Haaren gleiten und sah Chaya beinahe wohlwollend an á la ‚ Ich bin ja da, mach Dir mal keinen Stress‘. Während sie also wieder irgendein Pflegeöl in die Längen ihrer Haare verteilte, nahm sie Äußerung ihrer besten Freundin beinahe unbeteiligt auf. Jedenfalls äußerlich. Innerlich knotete sich ihr gesamter Bauchbereich zusammen, verzog sich und fühlte sich an, als stoße jemand unaufhörlich Messer mit mindestens ellenlangen Klingen hinein. Aber sie wäre nicht Rory, wenn sie nicht ihr Pokerface aufsetzen würde und sich nichts anmerken ließ. Dass sie Chaya anlügen musste, war ihr in diesem Fall nun wirklich einerlei. “Ach ist das so?“, fragte sie überrascht, aber auch unbeteiligt und zog eine Augenbraue hoch. “Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Wenn er nicht da ist, hat er vielleicht besseres zutun?“, schlug sie vor, selbst wenn sie wusste, was wirklich Sache war. Er mied die Gruppe, wenn sie dabei war, so wie sie die Gruppe mied, wenn er dabei war. So einfach war das und bisher klappte diese Taktik noch ganz gut. Sie wusste eh nicht, was sie ihm hätte sagen sollen. Solange Chaya nichts merkte und er ihr nichts sagte, war doch alles gut, oder? Immerhin machte sie keine Anstalten, mit ihm zu reden und er bisher auch noch keine andersherum. Wenn Chaya jetzt allerdings bescheid wüsste, würde sie wieder vermitteln wollen und sie überdramatisierte dann eh wieder alles. “Hast Du ihn mal gefragt, was sein könnte?“, fragte sie also so scheinheilig wie nur irgend möglich. Ablenkung war bekanntlich die beste Alternative, wenn man nicht Angreifen wollte. So oder so ähnlich ging doch der Leitspruch, oder nicht? Sie konnte auch einfach das Thema wechseln. Nur auf was? Der Arithmantiktest nächste Woche? Na vielleicht. |
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